Am Ende war es hauchdünn, doch die Düsseldorfer Serie hielt auch im Niederrheinderby in Krefeld (3:2), sodass der TuS Nord den Jahreswechsel nun als ungeschlagener Spitzenreiter feiern wird. In Lauerstellung bleibt Rekordmeister Walsum durch ein 7:2 über Calenberg, während sich Meister Iserlohn bei den Wuppertaler Moskitos mit 18:3 den Frust von der Seele schoss. Eine kleine Vorentscheidung gab es im Kampf um die Play-off-Plätze durch den Darmstädter 8:3-Sieg in Recklinghausen.
Spiel des Tages: HSV Krefeld – TuS Düsseldorf-Nord 2:3 (1:2)
Die berühmter „Derbygesetzte“ kamen auch in der Bonhoeffer-Halle wieder zum Tragen, wo – dem Abstand in der Tabelle zum Trotz – Krefeld den Gästen aus Düsseldorf einen heißen Tanz lieferte.
Dabei hatte es anfangs ganz danach ausgesehen, als ob der Ligaprimus seine letzte Aufgabe in 2017 problemlos lösen würde. In der Startphase agierte der TuS jedenfalls kompromisslos und kam somit in kurzer Folge durch Treffer von Jonas Pink (8.) und Tarek Abdalla (9.) zu einer 2:0-Führung. Im Glauben, die drei Zähler quasi im Schongang einzufahren, schlichen sich dann aber immer mehr Unkonzentriertheiten ein, was letztlich dazu führte, das weder der Vorsprung vergrößert wurde, noch Krefeld in Ehrfurcht erstarrte …
… und dies hatte Konsequenzen: Die Hausherren wurden mit näher rückender Pause immer mutiger und belohnten sich schließlich mit dem 1:2-Anschluss durch Colin Jachtmann (24.), womit die Partie zugleich wieder offen war.
In der Kabine rüttelte TuS-Coach Robbie van Dooren die Düsseldorfer erfolgreich wach, denn nach Wiederanpfiff präsentierten sich diese wieder agiler, konnten die wiedererstarkten Krefelder dieses Mal aber nicht wieder in die Schranken weisen. Zwar stellte Tarek Abdalla rasch den alten Abstand wieder her (29.), doch im HSV-Lager roch man die Chance, dem Favoriten ein Bein zu stellen.
In der Defensive zeigten sich die Gastgeber nun überaus stabil, ließen nur wenige TuS-Abschlüsse zu – hatten in der eigenen Offensive aber nicht das nötige Glück, um frühzeitig zu verkürzen und damit Düsseldorf zusätzlich unter Druck zu setzen. In der 45. Minute ließ sich das 2:3 dann aber nicht mehr verhindern, Maximilian Hendricks sorgte für eine spannende Schlussphase. In der bemühte sich Krefeld auch nach Kräften, fand aber keine weitere Lücke, sodass die Düsseldorfer den Minimalvorsprung ins Ziel retten konnten.
HSV Krefeld: M. Hass, R. Surrey; N. Kluschewski, M. Hendricks, S. Emmrich, D. Quabeck, C. Jachtmann, S. Holtzer, D. Horchmer. – TuS Düsseldorf-Nord: J. Kutscha, Lu. Brandt; T. Abdalla, N. Fichtner, A. Beckmann, C. Gatermann, A. Paczia, T. Paczia, J. Pink, D. van Willigen. – Schiedsrichter: T. Sörensen / A. Feiteira.
Torfolge: 0:1 (8.) J. Pink, 0:2 (9.) T. Abdalla, 1:2 (24.) C. Jachtmann, 1:3 (29.) T. Abdalla, 2:3 (45.) M. Hendricks. – Zeitstrafen: HSV 0 min – TuS 0 min – Teamfouls: HSV 11 – TuS 6.
RESG Walsum – SC Bison Calenberg 7:2 (3:1)
Eine gute halbe lang hatte Walsum so seine liebe Mühe mit den quirligen Calenbergern, die ihren derzeitigen 5. Tabellenplatz mit diesem Auftritt bei den roten Teufeln mehr als nur rechtfertigten.
Der Knackpunkt der Begegnung waren die Sekunden nach Anbruch der 36. Spielminute: Binnen weniger Sekunden gelangen Felipe Sturla (2) und Sebastian Haas drei Tore zur 6:2-Führung und zwangen die bis dahin gleichwertigen Gäste somit in die Knie. Calenberg hatte zuvor den Hausherren alles abverlangt und war vor allem in der Startphase der Partie durchaus spielbestimmend gewesen. Das 1:0 von Milan Brandt fiel jedenfalls keineswegs aus heiterem Himmel (13.).
Walsum reagierte prompt mit einer Auszeit, sortierte sich in dieser komplett neu und setzte somit den Hebel an der richtigen Stelle an. Miquel Vila-Gallaguet drehte den Spieß jedenfalls dank einer Doublette kurzzeitig um (16./20.), Christopher Berg zeichnete den weiteren Weg vor (24.).
Doch auch wenn die Hausherren zur Pause ein kleines Polster hatten, sicher war damit noch lange nichts, denn die Bisons waren immer wieder gefährlich zum Abschluss gekommen. RESG-Schlussmann Tobias Wahlen hatten somit Schlimmeres verhindert, wie sich zu Beginn des zweiten Durchgangs zeigte, als Milan Brandt beim 2:3 nicht mehr zu bremsen war (32.).
Vier Minuten noch durften sich die Niedersachsen Hoffnungen auf einen vorweihnachtlichen Coup machen, dann aber schlugen Felipe Sturla und Sebastian Haas entscheidend zu. Den Schlusspunkt setzte schließlich nochmals Felipe Sturla wenige Minuten vor dem Abpfiff.
RESG Walsum: T. Wahlen, R. Lorz; M. Vila-Gallaguet, C. Berg, C. Nusch, J. Dobbratz, P. Ramos, S. Haas, N. Rilhas, F. Sturla. – SC Bison Calenberg: D. Mertens, G. Johansson; J. Mertens, L. Johansson, R. Johansson, R. van den Dungen, M. Brandt, M. Luther. – Schiedsrichter: C. Niestroy / L. Niestroy.
Torfolge: 0:1 (13.) M. Brandt, 1:1 (16.) M. Vila-Gallaguet, 2:1 (20.) M. Vila-Gallaguet, 3:1 (24.) C. Berg, 3:2 (32.) M. Brandt, 4:2 (36.) F. Sturla, 5:2 (36.) S. Haas, 6:2 (37.) F. Sturla, 7:2 (47.) F. Sturla. – Zeitstrafen: RESG 0 min – SCB 2 min (M. Brandt/40.) – Teamfouls: RESG 9 – SCB 8.
RHC Recklinghausen – RSC Darmstadt 3:8 (2:3)
Der Traum von der erneuten Play-off-Teilnahme ist für die Recklinghäuser durch dieser Niederlage in weite Ferne gerückt, was im Umkehrschluss für die Darmstädter bedeutet, dass sie ihr Ticket pünktlich zu Weihnachten schon so gut wie sicher haben.
Ehe es soweit war, galt es für die Hessen jedoch, eine harte Nuss zu knacken. Zwar hatten Philip Wagner (6.) und Alexandre Andrade (11.) die Gäste schnell in Führung geschossen, doch die Hausherren blieben hartnäckig und verkürzten per Strafstoß von Niklas Nohlen kurz darauf schon wieder auf 1:2 (13.). Und auch auf das dritte Darmstädter Tor (Nils Koch/19.), antwortete der RHC umgehend (Niklas Nohlen/21.).
Kurz nach dem Seitenwechsel war die Partie dann wieder auf null gesetzt, Philipp Wagner hatte für die engagierten Recklinghäuser zum 3:3 getroffen (30.). Wenige Minuten später hätten die Hausherren sogar führen können, konnten den Direkten nach „Blau“ für Philip Wagner aber nicht zu einem weiteren Tor nutzen (33.).
Ziemlich genau eine Minute später zeigte Max Hack dann nach blauer Karte für Niko Nohlen, wie ein solcher Strafstoß zu verwerten ist und brachte Darmstadt somit wieder in Vorlage. Und diese verteidigten die Hessen dann mit Mann und Maus erfolgreich. Als die Recklinghäuser fünf Minuten vor dem Ende dann alles auf eine Karte setzten, rannten sie ihren konterstarken Gästen ins offene Messer: Alexandre Andrade (45./46./48.) und Nils Koch (48.) enteilten mehrfach und schraubten das Resultat dabei erfolgreich in die Höhe.
RHC Recklinghausen: L. Andrioff, M. Carstensen; L. Sowade, P. Wagner, C. Rindfleisch, Niklas Nohlen, M. Angenendt, M. Schürmann, D. Cholewinski, Niko Nohlen. – RSC Darmstadt: P. Leyer, M. Mensah; P. Wagner, M. Hack, A. Andrade, M. Behnke, N. Koch, D. May. – Schiedsrichter: S. Häger / M. Wittig.
Torfolge: 0:1 (6.) P. Wagner, 0:2 (11.) A. Andrade, 1:2 (13./Direkter) Niklas Nohlen, 1:3 (19.) N. Koch, 2:3 (21.) Niklas Nohlen, 3:3 (30.) P. Wagner, 3:4 (34./Direkter) M. Hack, 3:5 (45.) A. Andrade, 3:6 (46.) A. Andrade, 3:7 (48.) A. Andrade, 3:8 (48.) N. Koch. – Zeitstrafen: RHC 2 min (Niko Nohlen/34.) – RSC 4 min (M. Behnke/13. – P. Wagner/33.) – Teamfouls: RHC 6 – RSC 5.
SC Moskitos Wuppertal – ERG Iserlohn 3:18 (1:8)
Einen hohen Sieg wünschte sich Iserlohns Wolfgang Hoffmann vor dem Spiel gegen das Schlusslicht aus Wuppertal, und seine Mannen – auch gefrustet durch die Ereignisse in den Tagen zuvor – wurden diesem gerecht, obwohl sie nur in Minibesetzung antraten.
Das Schicksal der Moskitos, die mit ihrer achten zweistelligen Niederlage im achten Spiel in jüngerer Bundesligazeit wohl einen Negativrekord aufstellten, war einmal mehr schon nach weniger als zehn Minuten besiegelt. Timon Henke (5./8.) und Kai Milewski (7./8.) hatten ihre Chancen eiskalt zum 4:0 genutzt. Kurz darauf traf zwar mit Nick Brikmann ein Wuppertaler ins Schwarze (9.), doch ernsthaft in Gefahr brachten die Hausherren den amtierenden Meister nicht.
Der spielte munter weiter nach vorne, zeigte sich dabei im Abschluss mitunter aber zu verspielt und kam bis zum Seitenwechsel somit nur noch auch vier weitere Tore durch Sebastian Glowka (2), Timon Henke und Kai Milewski. Nach Wiederbeginn gingen die Iserlohner dann zielstrebiger zu Werke, praktisch jeder Angriff endete mit einem weiteren Tor, wobei sich am Ende alle Feldspieler beteiligt hatten. Auf der Gegenseite sorgten Tobias Lucht und Robin Hauck noch für zwei SCM-Glanzpunkte.
SC Moskitos Wuppertal: A. Obermeier, R. Prange; T. Lucht, D. Meuer, R. Hauck, M. Mirscheid, G. Dincer, N. Obermeier, J. Spiecker, N. Brikmann. – ERG Iserlohn: L. Kost, T. Weber; N. Hilbertz, K. Milewski, S. Glowka, A. Börkei, T. Henke. – Schiedsrichter: T. Ehlert / P. Thißen.
Torfolge: 0:1 (5./Direkter) T. Henke, 0:2 (7.) K. Milewski, 0:3 (8.) K. Milewski, 0:4 (8.) T. Henke, 1:4 (9.) N. Brikmann, 1:5 (13./Überzahl) T. Henke, 1:6 (15.) S. Glowka, 1:7 (17.) S. Glowka, 1:8 (18.) K. Milewski, 2:8 (33./Direkter) R. Hauck, 2:9 (36.) N. Hilbertz, 2:10 (36.) N. Hilbertz, 2:11 (37.) S. Glowka, 2:12 (38.) A. Börkei, 2:13 (38.) K. Milewski, 3:13 (41.) T. Lucht, 3:14 (44.) T. Henke, 3:15 (47./Direkter) T. Henke, 3:16 (48.) A. Börkei, 3:17 (49.) S. Glowka, 3:18 (50.) A. Börkei. – Zeitstrafen: SCM 4 min (R. Hauck/5. – T. Lucht/11.) – ERG 4 min (S. Glowka/33. – K. Milewski/33.) – Teamfouls: SCM 9 – ERG 9.
Die aktuelle Tabelle:
Platz | Vorwoche | Mannschaft | Spiele | S | SV | NV | N | Tore | Diff. | Punkte |
1. | (2.) | TuS Düsseldorf-Nord | 9 | 9 | 0 | 0 | 0 | 67:18 | +49 | 27 |
2. | (1.) | SK Germania Herringen | 9 | 8 | 0 | 0 | 1 | 82:22 | +60 | 24 |
3. | (4.) | RESG Walsum | 9 | 7 | 0 | 0 | 2 | 54:28 | +26 | 21 |
4. | (3.) | IGR Remscheid | 8 | 6 | 0 | 0 | 2 | 70:31 | +39 | 18 |
5. | (5.) | SC Bison Calenberg | 9 | 4 | 1 | 0 | 4 | 55:47 | +8 | 14 |
6. | (6.) | ERG Iserlohn | 9 | 4 | 1 | 1 | 4 | 53:48 | +5 | 12 |
7. | (8.) | RSC Darmstadt | 9 | 2 | 2 | 0 | 5 | 46:38 | +8 | 10
|
8. | (7.) | RSC Cronenberg | 7 | 2 | 0 | 3 | 2 | 38:40 | -2 | 9 |
9. | (9.) | RHC Recklinghausen | 8 | 1 | 0 | 0 | 7 | 31:68 | -37 | 3 |
10. | (10.) | HSV Krefeld | 9 | 1 | 0 | 0 | 8 | 21:65 | -44 | 3
|
11. | (11.) | SC Moskitos Wuppertal | 8 | 0 | 0 | 0 | 8 | 13:125 | -112 | 0 |
Punktevergabe: Sieg (S) = 3 Punkte Sieg nach Verlängerung (SV) = 2 Punkte Niederlage nach Verlängerung (NV) = 1 Punk Niederlage (N) = 0 Punkt |
So geht’s weiter …
… am 6. Januar 2018 mit dem 11. Spieltag
ERG Iserlohn – RHC Recklinghausen 15.30 Uhr, Hemberghalle
TuS Düsseldorf-Nord – SK Germania Herringen 16.00 Uhr, Rollsporthalle Unterrath
SC Bison Calenberg – IGR Remscheid 18.00 Uhr, Sporthalle Eldagsen
RSC Darmstadt – HSV Krefeld 18.00 Uhr, Landesleistungszentrum
RSC Cronenberg – SC Moskitos Wuppertal verlegt auf den 17.01.2018, 20.00 Uhr
spielfrei: RESG Walsum
ARTICLE BY TIM GRAUMANN, SPORT DRIV